Führung, aber richtig – Modul 3: Fehler bei der Führung (Folge 16)

  • 25. Mai 2022

Im letzten Unternehmerblog-Beitrag Folge 15: Fehler bei der Führung ging es in erster Linie um die Grundsätze der Führung.

In der heutigen Folge 16 des 3. Moduls geht es jetzt endlich um Fehler bei der Führung und wie Sie nicht führen sollten.

Kontrolle

Haben Sie in Ihrem Führungsalltag alles unter Kontrolle? Zum einen müssen Sie als Führungsperson kontrollieren, zum anderen gibt es aber auch ein Zuviel an Kontrolle. Zu welcher Gruppe gehören Sie? Kontrollfreaks, unter denen sich auch oft Führungskräfte tummeln, kontrollieren, wie es der Name schon sagt, penibel und entdecken auch kleinste Fehler. Oft suchen Sie nach Dingen, die Sie kritisieren können. Durch ihr kleinliches Verhalten und auch manchmal unverhältnismäßige Kritik fördern sie nicht gerade die selbständige Arbeitsweise ihrer Mitarbeiter. Durch zu viel Kontrolle erziehen Sie Ihre Mitarbeiter in die Unselbständigkeit, denn Fehler, die gemacht werden, ob groß oder klein, werden immer entdeckt und geahndet. Da Kontrollfreaks so penibel sind, kritisieren sie auch die kleinsten Fehler. Irgendwann merken die Mitarbeiter, dass es egal ist, ob sie Fehler machen oder nicht, sie werden immer kritisiert und ihre Fehler sowieso werden entdeckt. Warum dann noch konzentriert arbeiten? Somit sind die Mitarbeiter unselbständiger und unkonzentrierter, sie denken nicht mehr mit, es entstehen Fehler und plötzlich sieht sich der Chef bestätigt: Er muss kontrollieren. Das geschieht nicht nach ein paar Wochen oder Monaten, sondern nach Jahren.

Aber genauso, wie zu viel Kontrolle gibt es auch zu wenig. Finden Sie einen Mittelweg. Sie sollten tolerant bei Kleinigkeiten sein – denn niemand macht absichtlich Fehler. Natürlich sollte auf Fehler hingewiesen werden – auch um Wiederholungen auszuschließen. Grundsätzlich aber sollten und müssen Sie ein diszipliniertes Arbeiten Ihrer Mitarbeiter erwarten. Statt sie permanent zu kontrollieren, sollten Mitarbeiter klare Regeln haben, wann sie Zwischenstände an die Vorgesetzten zu kommunizieren haben. Ihre Mitarbeiter haben eine Bringschuld. Das wirkt für Ihre Mitarbeiter motivierend und entlastet Sie.

Mobbing

Mobbing und Sticheleien zwischen Mitarbeitern sind Alltag, sei es, dass Ideen geklaut werden oder über andere gelästert wird. Jeder ist der Ansicht, dass dies zu einem schlechten Klima innerhalb der Unternehmen oder der Abteilung führt. Das Schlimme ist nur, wenn Sie als Führungskraft dieses Verhalten tolerieren und den Mobber nicht zurechtweisen und Konsequenzen aufzeigen. Falls ein Geschäftsführer Mobbing toleriert, schadet er dem Unternehmen und seiner eigenen Stellung.

Ehrlichkeit

Ein weiteres Nogo in der Führung ist es Mitarbeiter für dumm zu verkaufen. Die Wahrheit zu verschweigen oder schön zu malen, trägt auch zu einem schlechten Klima bei. Informieren Sie die Mitarbeiter über alles Wesentliche und erläutern Sie diese Daten und Fakten. Alles was Sie kommunizieren muss der Wahrheit entsprechen. Natürlich gibt es auch Punkte, die noch nicht kommuniziert werden sollen. Achten Sie auch darauf, dass die interne Kommunikation kongruent zur externen ist.

Selbstreflexion

Außerdem ist es wichtig, dass sich nicht nur Ihre Mitarbeiter weiterentwickeln, sondern auch, dass Sie sich weiterentwickeln, indem Sie sich selbst reflektieren – oder andere dies für Sie tun. Von Ihren Mitarbeitern können Sie dies kaum erwarten, deshalb haben Sie entweder Vertrauenspersonen im Unternehmen oder jemand Externen, der Sie spiegelt. Nur wenn Sie sich selbst reflektieren, können Sie sich weiterentwickeln und wachsen. Sich als Führungskraft nicht zu reflektieren, ist ein Fehler. Selbstreflexion ist ein MUSS für jeden Geschäftsführer. Denn nur so können Sie Ihre Kompetenzen und Fähigkeiten, und somit Ihre Führungskompetenz ausbauen.

Im zweiten Modul habe ich Ihnen bereits erzählt, dass Bewerber von meinen Interviews oft positiv überrascht waren. Auch wenn ich damals die Reise des Mitarbeiters noch nicht kannte, oder mich mit den Touchpoints eines Mitarbeiters nicht auseinandergesetzt habe, wusste ich natürlich, dass der Mitarbeiter das, was er in meinem Gespräch erlebt hat, auch am ersten Tag und danach im Unternehmen erleben musste. Das Ganze musste durchgängig sein. Trotzdem haperte es daran und ich habe festgestellt, dass Führung sehr komplex ist. Deshalb ist es aus diesem Gesichtspunkt wichtig, Fehler zu vermeiden, bevor Sie richtig mit Führen anfangen.

Im nächsten Modul 4 lernen Sie das Führungsinstrument schlechthin kennen: Die Delegation.

Weitere Informationen zum Thema Nachfolge, Führung und Strategie finden Sie in meiner Online-Bibliothek.

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